Die Politik will in Zukunft keine Verbrennungsmotoren mehr zulassen. Wir sollen elektrisch fahren. Die Idee ist nicht neu. Der schottische Erfinder Robert Anderson in Aberdeen hat vermutlich schon zwischen 1832 und 1839 das erste Elektrofahrzeug entwickelt.
1881 fuhr Gustave Trouvé mit einem dreirädrigen Fahrrad mit Elektromotor durch Paris. Der Strom kam aus einem Bleiakkumulator. Die Höchstgeschwindigkeit war 12 km/h und der Bleiakkumulator ermöglichte eine Reichweite von 14 bis 26 km.
Der erste elektrisch angetriebene vierrädrige Personenkraftwagen war vermutlich der Flocken Elektrowagen von 1888 aus deutscher Produktion.
20 Jahre später begann der Niedergang der Elektromobilität, als Henry Ford mit der Massenproduktion des Modell T, auch „Tin Lizzie“ genannt, begann. Und das wurde mit einem Benzin-Motor bewegt. Schwere und teure Batterien, lange Ladezeiten, aber kurze Reichweiten der Elektroautos wollte niemand mehr, von wenigen Ausnahmen wie Golfkarren mal abgesehen.
Über die Reichweite eines Autos mit Verbrennungsmotor musste man sich keine Gedanken machen. Und wenn man es nicht mehr bis zur Tankstelle geschafft hat, gab es Power aus dem Reservekanister. Batterie laden irgendwo weit weg von der nächsten Steckdose geht nicht.
Die Reichweitenangst spricht klar gegen das Elektrofahrzeug. Aber wenn Verbrenner verboten werden müssen, braucht es Akkus, die in wenigen Minuten wieder für ein paar Hundert Kilometer aufgeladen werden können.
Wissenschaftler am Karlsruhe Institute of Technology und dem Helmholtz-Institut in Ulm haben nun eine Lithium-Metall-Batterie konstruiert, die über eine enorme Energiedichte verfügt. Konkret liegt diese bei mehr als 500 Wattstunden pro Kilogramm Batterie. Die heute verbauten Akkus kommen auf Werte zwischen 200 und 300 Wattstunden pro Kilogramm. Erste Berechnungen ergeben, dass damit eine Reichweite von 1.000 Kilometern zu schaffen wäre. Nach einer Tagesetappe und Wiederaufladung in der Nacht, ginge die Fahrt am nächsten Tag weiter.
Mehr dazu: https://insideevs.de/news/526826/kit-lithium-metall-akku-energiedichte/
Bemerkenswert:
Energiedichte verschiedener Kraftstoffe
in Kilowattstunden pro Kilogramm
Wasserstoff*
Methan
Propan
Butan
Benzin
Diesel
Rohöl
Erdgas
Stadtgas
Methanol
Elektro-Akku
33,3
13,9
12,9
12,7
12,0
11,9
11,6
10,6–13,1
7,6
5,5
0,2 – 0,5
Benzin hat eine Dichte von etwa 0,75 kg/L
Die Reichweite von 40 Litern (30 kg) Benzin kann 1.000 km betragen
30 kg Benzin entsprechen 360 kWh
360 kWh/0,5 kWh/kg ≈ 720 kg
720 kg Batterien speichern so viel Energie wie 40 Liter Benzin