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Straßen als Lebensraum zurückgewinnen

Öffentlicher Raum von heute ist weitestgehend für das Fahren und Abstellen von Autos optimiert, sollte aber dringend wiederbelebt werden und der Entstehung und Entwicklung von Gemeinschaftssinn, sozialen Aktivitäten und Vitalität dienen. Wir sollten aus den öffentlichen Flächen vor den Haustüren wieder bewohnbare und belebte Außenräume machen, die zum Verweilen einladen und ungefährdetes Spielen der Kinder zulassen – auch wenn sie noch keinen Führerschein haben.

Straßen sind öffentlicher Wohnraum

Straßenkinder

Für ein positives Miteinander, eine angenehme Nachbarschaft und soziales Leben ist es Voraussetzung, dass der Einzelne sich zurückziehen, ungestört und unbeobachtet sein kann. Wer sich nie zurückziehen kann, begegnet seinen Mitmenschen eher ablehnend oder gar aggressiv.

Eigenheime mit Abstand am unsozialsten

Freistehende Eigenheime auf Parzellengrößen unter 800 Quadratmeter sind weniger förderlich für eine friedliche Nachbarschaft und das persönliche Ruhebedürfnis als Häuser, die mit guter Schalldämmung Wand an Wand stehen. Abstandsflächen zwischen Häusern kosten viel Geld, lassen sich kaum akzeptabel gestalten und sind oft Anlass für Streitigkeiten.

Eine geschickte Siedlungsplanung schafft für jedes Haus eine lebhafte öffentliche und eine ruhige private Seite, Erholung und Geborgenheit auf der einen und urbanes Leben auf der anderen Seite. Eine geschlossene Bebauung ist wie eine Lärmschutzwand. Bei freistehenden Häusern dagegen findet eine Kreischsäge oder ein defekter Auspuff volle Aufmerksamkeit im ganzen Quartier.