Quelle: Erneuerbare Energien
Fünf Wärmepumpen, angetrieben mit vor Ort produziertem Solarstrom, versorgen in Berlin ein neues Wohnquartier mit Energie. Es ist komplett auf Nachhaltigkeit getrimmt.
Im Berliner Stadtteil Neukölln baut die Wohnungsgesellschaft Stadt und Land bis Ende 2024 ein ganz neues Stadtquartier. Das Projekt „Buckower Felder“ umfasst mehrere Gebäude mit insgesamt 900 Mietwohnungen. Die Planer haben das neue Stadtquartier mit einer Fläche von 15,3 Hektar konsequent auf Nachhaltigkeit getrimmt. Denn neben einer CO2-neutralen Wärmeversorgung und dem Einsatz innovativer Technologien steht vor allem die Energieeffizienz der Gebäude im Fokus des Quartiersprojekts.
Abwasser als Wärmequelle
So haben die Planer von Energielenker Projects ein modernes Wärmenetz ausgelegt. Dieses kommt mit niedrigeren Temperaturen aus als konventionelle Wärmenetze und sparen dadurch jede Menge Energieeinsatz. Zugleich wird die noch benötigte Wärmeenergie zum größten Teil mit regenerativen Trägern erzeugt. Ein Kernelement ist dabei die Rückgewinnung von Wärme aus Abwasser. Dazu bauen die Berliner Stadtwerke einen Abwasserwärmeübertrager (AWÜ) mit einer Leistung von 900 Kilowatt.
Wärmepumpen nutzen Solarstrom
Gleichzeitig errichten die Installateure von Energielenker Projects fünf Hausanschlussstationen. Jeder dieser Stationen besteht aus einer elektrischen Wärmepumpe und einem Spitzenlastkessel mit einer Leistung von jeweils 200 bis 300 Kilowatt. Die Wärmepumpen nutzen die Wärme, die vom AWÜ bereitgestellt wird, als Quelle. Angetrieben werden sie mit Strom aus dem Photovoltaikanlagen, die auf 40 Prozent der Dachflächen des neuen Wohnquartiers entstehen. Der nicht für die Wärmepumpen gebrauchte Solarstrom wird von den Bewohnern des neuen Stadtquartiers genutzt. Die an den Hausanschlussstationen produzierte Wärme wird über ein eigenes Wärmenetz im gesamten Quartier verteilt.
Regenwasser besser nutzen
Neben dem innovativen Wärmenetz realisiert Energielenker Projects noch ein neues Mobilitätskonzept. Dieses ist darauf ausgelegt, den Durchgangsverkehr zu vermeiden und damit sowohl Lärm als auch CO2-Belastung innerhalb des Quartiers zu reduzieren. Zur Unterstützung des Stadtklimas werden die Dächer und auch die Fassaden großzügig begrünt. Zudem wird das Regenwasser konsequent genutzt, was vor allem im niederschlagsarmen Berlin von besonderer Bedeutung ist. Dazu errichtet Energielenker Projects sogenannte Baumrigolen. Das sind unterirdische Pufferspeicher, die das Niederschlagswasser aufnehmen. Auf diesen werden Bäume gepflanzt, die auf das gespeicherte Regenwasser zugreifen können.