Trifluormethyl-Schwefelpentafluorid lautet der Name eines bisher unbeachteten, dabei äußerst potenten und langlebigen Treibhausgases. Wissenschaftler des Max Planck Instituts für Chemie in Mainz sind in Zusammenarbeit mit britischen und amerikanischen Forschern in der Antarktis fündig geworden: Analysen der im antarktischen Schnee eingeschlossenen Luft zeigten, dass sich die Konzentation des Gases in den letzten fünfzig Jahren etwa verzehnfacht hat. Die Forscher haben die Ergebnisse ihrer Untersuchungen im Wissenschaftsmagazin Science (Ausgabe vom 28. Juli 2000) veröffentlicht.
Wahrscheinlich entstehe die Verbindung aus Fluor, Kohlenstoff und Schwefel bei industriellen Prozessen, meinen die Wissenschaftler. Es könne sich etwa um ein Abbauprodukt des chemisch verwandten Industriegases Schwefelhexafluorid handeln. Verwendung findet es unter anderem als Schutzgas beim Schmelzen von Metallen, in Autoreifen, Tennisbällen und als Schallschutz in zweifachverglasten Fensterscheiben. Auch Schwefelhexafluorid ist ein Gas, das extrem viel Wärmstrahlung schlucken kann, sehr reaktionsträge ist und deshalb lange unverändert in der Atmosphäre bleibt.
Quelle: Andrea Hoferichter und Eurekalert via bild der wissenschaft 1.8.2000