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Wissenschaftlich bewiesen – Die Winter werden immer kürzer

    Während der vergangenen 150 Jahre ist der Winter auf der Nordhalbkugel der Erde um 18 Tage kürzer geworden. In Nordamerika, Europa und Asien frieren Flüsse und Seen heute genau 9,8 Tage später zu und tauen im Frühling 8,7 Tage eher auf als um 1850.

    Aus alten Aufzeichnungen und Zeitungsarchiven haben John Magnuson von der University of Wisconsin in Madison und seine Mitarbeiter eine Statistik für den Zeitraum von 1846 bis 1995 erstellt. Darin ist die Vereisungsdauer von 26 Gewässern in den USA, Kanada, Finnland, Russland, Japan und Deutschland dokumentiert.

    Die Verkürzung des Winters entspricht einer Erhöhung der Lufttemperaturen um 1,8 Grad Celsius im untersuchten Zeitraum – mit einem Trend zu beschleunigter Erwärmung in der jüngsten Vergangenheit. „Es sind solide Daten“, kommentiert Magnuson das Ergebnis seiner Arbeitsgruppe.

    „Wir können mit Gewissheit feststellen, dass es auf der Nordhalbkugel wärmer wird.“

    Allerdings sage die Studie nichts darüber aus, ob diese Erwärmung auf die Wirkung von so genannten Treibhausgasen in der Atmosphäre zurückgehe, meint der Gewässerforscher. Dies hoffen die Wissenschaftler aus weiteren Analysen der gesammelten Daten herausarbeiten zu können.

    Einige der alten Aufzeichnungen gehen sogar wesentlich weiter zurück, und sie zeigen, dass es auch schon früher stetig wärmer wurde, allerdings langsamer als heute. So reichen Daten über den Eisgang auf dem Bodensee bis ins 9. Jahrhundert: Zwei Kirchen, eine auf deutscher und eine auf schweizerischer Seite des Sees, tauschen jedes Jahr im Winter eine Madonnenfigur über den zugefrorenen See aus.

    Quelle: dpa, Science und Bild der Wissenschaft, Meldung vom 08.09.2000

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