Wer geht, sieht im Durchschnitt anthropologisch und kosmisch mehr als wer fährt. Ich bin der Meinung, dass alles besser gehen würde, wenn man mehr ginge. So wie man im Wagen sitzt, hat man sich sogleich einige Grade von der ursprünglichen Humanität entfernt. Man kann niemand mehr fest und rein ins Angesicht sehen. Fahren zeigt Ohnmacht, gehen Kraft.
Johann Gottfried Seume, 6. Dezember 1801, Beginn des „Spaziergangs nach Syrakus“ bis September 1802
Gehen hat heilige Aspekte:
Gelassenheit tritt zutage.
Geduld macht sich breit.
Gehen ist zu sich selber finden.
Gehen ist erkennen, was wirklich ist.
Gehen läßt falschen Ehrgeiz hinter sich, aber auch Enttäuschungen und Kränkungen.
Gehen ist eine poetische Handlung, die die Welt von ihren Übeln heilen kann.
Gehen ist eine Tugend
Weisheit aus Tibet