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Wasserstand des Mittelmeeres sinkt dramatisch

    Das Mittelmeer schrumpft und wird immer salziger. Zu diesem Untersuchungsergebnis kommen M. Tsimplis und T. Baker vom Southampton Oceanography Centre in der neusten Ausgabe der Geophysical Research Letters.

    Innerhalb der letzten 40 Jahre sind die Wasserstände des Mediterran – im Gegensatz zu den kontinuierlichen Meeresspiegelanstiegen in den Ozeanen – permanent zurückgegangen, sagen die Wissenschaftler. „Die Veränderungen sind dramatisch,“ meint Tsimplis. Die globale Klimaerwärmung („global warming“) führt zu einem weltweiten Anstieg der Meeresspiegelstände von mehr als einem Millimeter pro Jahr – ein Wert, den die beiden Forscher für die letzten 100 Jahre ansetzen.

    Das Mittelmeer folgte diesem Trend bis zum Jahre 1960, seither jedoch fällt der Wasserstand dieses Randmeeres um zirka 1,3 Millimeter pro Jahr ab. Das derzeitige Niveau ist das niedrigste seit Beginn des letzten Jahrhunderts. Tsimplis und Baker meinen, dass der Grund für das Absinken des Meeresspiegels in der Zunahme der Salinität, also des Salzgehaltes des Mittelmeeres liegt. Schuld daran sind vor allem Klimaveränderungen:

    Seit 1960 hat der steigende Luftdruck über dem Mittelmeer zu einer deutlichen Reduzierung der Niederschläge geführt – eine zunehmende Versalzung ist die Folge. Zudem werden immer mehr Flüsse für die Wasser- und Energieversorgung aufgestaut. Dadurch wird weniger Süßwasser ins Mittelmeer eingeleitet.

    Mit ansteigender Salinität des Wassers nimmt auch seine Dichte zu – das Volumen verringert sich. Dieser Schwund kann inzwischen selbst durch das „global warming“ nicht mehr kompensiert werden.

    Quelle: Olaf Elicki Meldung und Geophysical Research Letters (vol. 27, no. 12, p. 1731) via bild der wissenschaft 19.06.2000