Wohlstand und Verfall eines Viertels oder ganzer Städte lassen sich an der Belegung der Erdgeschosse ablesen.
Unser Auge hat die angenehme Fähigkeit, beim Spaziergang durch die Stadt gefällige Architekturen fragmentarisch herauszufiltern und von dort zu nächsten Gefälligkeiten zu springen. Der Rest wird übersehen.
Wer aber sein Auge darauf trimmt, auf Marginalien, auf das „Dazwischen“ oder das Darunter zu achten, der entdeckt unmittelbar am Bürgersteig heruntergelassene Rollläden, bodentiefe Lamellenvorhänge und meterlang zugeklebte Scheiben von Supermärkten.
Der Blick sucht Eingangsflächen, die Willkommen heißen und stößt auf Garageneinfahrten und Türen zu Ver- und Entsorgungsräumen. Und all das auf Augenhöhe.
Das Gefühl, nicht dazuzugehören, setzt sich beim Betreten des Inneren fort. Videokameras, elektronische Zugangskontrollen und „Entfluchtungsarchitekturen“ steigern das Unbehagen es Besuchers.
https://www.heise.de/tp/features/Augen-auf-die-Strasse-4976251.html
„via est vita“ – Straße ist Leben
http://www.antikefan.de/Themen/strassen/strassen.html