Zum Inhalt springen

Kerosin aus Sonne

    In der Nähe von Madrid funktioniert der weltweit erste Reaktor, der aus Sonne, Wasser und Kohlendioxid Kerosin herstellt.

    Die Sun-to-liquid-Anlage im Gewerbegebiet von Móstoles ist der erste Reaktor, der mit Sonnenkraft Kerosin erzeugt. Außer Sonnenlicht wird zur Herstellung des Treibstoffes noch Wasser und Kohlendioxid (CO2) gebraucht. Wird das benötigte CO2 vorher aus der Luft abgesaugt, können die später bei der Verbrennung erzeugten Schadstoffe ausgeglichen werden. Der Kraftstoff wäre dann klimaneutral.

    Mehr als 160 Spiegel fokussieren das Sonnenlicht auf den Reaktor, der in einem 20 Meter hohen Turm untergebracht ist. So wird die Reaktorkammer auf rund 1500 Grad erhitzt. Mit Hilfe eines Katalysators wird dann aus Wasser und dem aus der Luft abgesaugtem Kohlendioxid ein synthetisches Gas erzeugt. Das Gas wird dann mit einer nach den deutschen Erfindern Franz Fischer und Hans Tropsch benannten Methode verflüssigt, daher kommt auch der Begriff „Sun-to-liquid“.

    Kerosin aus Sonne kann ein Ausweg aus dem Klimaproblem der Luftfahrt sein. Der elektrische Betrieb von Flugzeugen mit Strom aus Batterien ist zwar auch möglich, wird aber im wahrsten Sinne des Wortes erschwert durch das Gewicht der Stromspeicher, denn ein erheblicher Teil der elektrischen Energie wird verbraucht, um diese schwere Last zu transportieren. Klimaneutral produzierte Treibstoffe sind vermutlich die bessere Lösung – nicht nur für fliegende Verkehrsmittel.

    Nach einem Bericht der Deutschen Welle vom 28.08.2018.

    Mehr zum Thema

    Endlich unendlich Energie

    Benzin aus Wasser, CO2 und Sonnenlicht

    Umweltverträgliche Luftfahrt – ein Widerspruch?

    Brennstoffzelle wird Energiespeicher