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Hinrich Baller – Baukunst oder Ballaballa?

    Für viele sind die unübersehbaren Gebäude von Hinrich Baller vor allem: schlecht. Der Gegenentwurf zu gelungener Architektur, die Blaupause hässlichen Bauens. Andere dagegen sehen in den gewundenen Strukturen, den Wellen und Rundungen einen eigenen Stil, den man nur bewundern kann. Nur kalt lässt der Architekt kaum jemanden. Hinrich Ballers Architektur, oft in Zusammenarbeit mit seiner ersten Frau Inken Baller, später mit seiner zweiten Ehefrau Doris Baller, polarisiert.

    Der Architekt hat vor allem West-Berlin mitgestaltet, an vielen Orten lassen sich seine Werke bewundern. Es ist ja auch schwer, sie zu ignorieren. Denn sie sind das Gegenteil von dezent, zurückhaltend und funktional, sie schreien förmlich: „Beachte mich und sieh dir an, wie schön es sich in mir leben lässt!“ Überall schiefe Säulen, komisch geformte Balkone, riesige Fenster, Ornamente und Gedöns.

    Hinrich Baller ist der Antichrist der Architektur und Messias des Architektur-Pöbels zugleich. Vielen Laien ist das egal, sie sehen lichtdurchflutete Zimmer und viel Grün. Baller spaltet. Und vielleicht ist allein das schon eine Errungenschaft…