Es interessiert mich nicht, wie du deinen Lebensunterhalt verdienst, ich will wissen, was du brennend gerne tun würdest, und ob du zu träumen wagst, dass das, was du dir von ganzem Herzen wünschst, in Erfüllung geht.
Es interessiert mich nicht, wie alt du bist. Ich will wissen, ob du bereit bist, als Narr da zu stehen, für die Liebe, für deine Träume, für das Abenteuer, lebendig zu sein.
Es interessiert mich nicht, ob die Welt um dich herum zu deiner Weltanschauung passt. Ich will wissen, ob du die Mitte deines eigenen Kummers berührt hast, ob du durch den Verrat von Leben geöffnet worden bist oder ob du dich aus Angst vor weiterem Schmerz zurückgezogen hast. Ich will wissen, ob du Schmerz aushalten kannst, meinen oder deinen eigenen, ohne zu versuchen, den Schmerz zu verstecken, ihn auszublenden oder ihn zu beseitigen. Ich will wissen, ob du Freude aushalten kannst, meine und sogar deine. Ob du so ausgelassen tanzen kannst, dass dich das Gefühl der Ekstase bis zu den Finger- und Zehenspitzen erfüllt, ohne dass das Warnschild aufleuchtet, dass wir doch vorsichtig oder realistisch sein müssen, dass wir die Begrenztheit unserer menschlichen Existenz nicht vergessen dürfen.
Es interessiert mich nicht, wo oder was oder mit wem du studiert hast. Ich will wissen, was dich von innen her stützt, wenn alles andere wegfällt. Ich will wissen, ob du mit dir selbst allein sein kannst; und ob die Gesellschaft, die dir in der Einsamkeit bleibt, gefällt.
Von: Oriah House in: „Dreams of Desire“, Verlag Mountain Dreaming 1995