(Viviane Forrester)
„Der breiten Masse bleibt nur eine letzte und herausragende Rolle übrig: diejenige eines Konsumenten. Sie kommt jedem zu, denn isst nicht beispielsweise auch der letzte sozial Benachteiligte gelegentlich Nudeln einer berühmten Marke, deren Name klangvoller ist als der eigene? Nudeln mit Börsenkurs? Sind wir denn nicht alle potentielle und scheinbar eifrig umworbene Protagonisten jenes «Wachstums», das angeblich die Antworten auf all unsere Sorgen parat hält?“ (Viviane Forrester)
Viviane Forrester, geboren 1927 in Paris, lebt als Schriftstellerin, Essayistin und Literaturkritikerin in Paris. Eigentlich liegt das ökonomische Thema, das sie sich in ihrem neuen Buch vorgenommen hat, gar nicht unmittelbar in ihrem Zuständigkeitsbereich. Doch wer kann angesichts der permanent steigenden Arbeitlosenzahlen vor diesem Problem die Augen verschließen?
Viviane Forrester hat hierzu eine Streitschrift verfasst, die die Ursachen und Fakten in aller Deutlichkeit beim Namen nennt und als Schriftstellerin kann sie dies um vieles verständlicher ausdrücken als die Spezialisten der volkswirtschaftlichen Disziplin. Es sind keine neuen Erkenntnisse, die sie formuliert, doch sie sagt zum ersten Mal klar und deutlich, dass angesichts steigender Arbeitlosenzahlen und steigender Unternehmensgewinne verschiedene Dinge in unserem von allen Seiten verteidigten Wirtschaftssystem nicht in Ordnung sein können.
Sie geht den einfachen, aber nicht weniger spannenden Fragen nach: Welchen Nutzen kann ein Leben haben, das nutzlos für den Profit ist? Muss man Leben «verdienen», um das Recht zu leben zu haben?