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Worauf man beim Kauf von LED-Lampen achten muss

    Das empfiehlt der Tutonaut

    LED-Leuchtmittel sind würdige Nachfolger für die gute, alte Glühbirne. Allerdings sind LED-Glühbirne nicht gleich LED-Glühbirne – und der Kauf von LED-Lampen nicht immer einfach: Oft wirkt das Licht sehr künstlich, in anderen Fällen ermüdet ein fieses sublimes Flackern die Augen. Und dann sind da noch die zahlreichen Spezifikationen, die die Auswahl nicht eben leichter machen.

    Was bedeutet die Watt-Angabe?

    LED-Glühbirnen sind deutlich stromsparender als klassische Glühbirnen oder Energiesparlampen. Zudem halten sie wesentlich länger. Es gibt also gute Gründe, noch vorhandene Altbirnen auszutauschen. Auf LED-Glühbirnen findet Ihr immer eine Watt-Angabe. Während die Leistung in Watt bei klassischen Glühbirnen einen Hinweis auf die Helligkeit und den Stromverbrauch der Lampe gab, besagt die Leistung bei LED-Birnen zunächst nichts weiter als den voraussichtlichen Stromverbrauch.

    • Klassische Glühbirne: Leistung z.B. 100W => eine bestimmte Helligkeit und ein Stromverbrauch von 100 Wattstunden. Der Betrieb einer solchen Birne kostet also eine Kilowattstunde (kWh) pro 10 Stunden Betriebszeit.
    • LED-Glühbirne: Leistung z.B. 10W => Die Birne verbraucht 10 Watt pro Stunde. Für eine Kilowattstunde von Eurem Stromanbieter könnt Ihr die Birne also 100 Stunden betreiben. Keine Aussage über die Helligkeit.

    Der Grund dafür ist, dass LED-Birnen immer effektiver werden. Heute sind LEDs deutlich leistungsfähiger als noch vor wenigen Jahren. Für 6 Watt elektrische Leistung gibt es also heute deutlich mehr Licht als vor 5 bis 10 Jahren.

    Es gilt: Je weniger Watt, desto niedriger der Verbrauch.
    Genau deshalb gibt es eine zweite Angabe: Lumen.

    Was bedeutet Lumen?

    Ebenfalls auf jeder LED-Lampe zu finden ist eine Lumen-Angabe. Dieser Wert des Lichtstroms ist eine Si-Einheit und damit verlässlich, aber für Laien schwer einschätzbar. Weshalb viele Hersteller zusätzlich ein Äquivalent zur klassischen Glühlampe angeben, etwa: 806 Lumen „ersetzt 60W“. Die Birne soll also so hell wie eine 60-Watt-Glühbirne sein. Zusammen mit dem tatsächlichen Verbrauch der Birne – etwa 6,5 Watt – ergibt sich die Effizienz: Eine Birne, die aus 5 Watt 800 Lumen holt ist tendenziell besser als eine, die dabei 8 Watt verbraucht.
    Kurz: Je mehr Lumen die Birne hat, desto heller ist sie.

    Was ist die Lichttemperatur?

    Eine weitere Angabe auf jeder LED-Birne ist die Licht- oder Farbtemperatur. Diese wird in Kelvin (K) angegeben. Man kann sich diese als glühenden Stahl vorstellen: Je heißer dieser wird, desto kälter (= weißer) wird das Licht.
    Klassische Glühbirnen in Nord- und Mitteleuropa haben je nach Leistung eine Farbtemperatur von ungefähr 2.500 bis 2.800K.

    Wer also ein Licht ähnlich einer Glühlampe haben will, sollte zu einer LED-Lampe mit einer Farbtemperatur in diesem Bereich greifen. Üblich sind 2.700K, die auch als „warmweiß“ bezeichnet werden. Höhere Kelvin-Werte sorgen für weißeres, also tageslichtähnlicheres Licht, womit sich Lampen mit höheren Lichttemperaturen gut für die Fotografie und Pflanzenzucht eignen, aber weniger für ein gemütliches Wohnzimmer. Achtung: Die Farbtemperatur-Werte sind nicht wirklich verlässlich, oft gibt es zwischen verschiedenen Herstellern erhebliche Unterschiede.

    Was besagt die Lebensdauer?

    Außerdem findet sich auf der Packung einer LED-Birne immer noch eine weitere Angabe: Die der Lebensdauer in Leuchtstunden und Schaltzyklen. Diese beträgt je nach Lampe derzeit 5.000 bis 30.000 Stunden und meist ähnlich viele Zyklen. Das ist deutlich mehr als bei einer klassischen Glühlampe (2.000 Stunden), allerdings ist das ein vom Hersteller ermittelter und von der EU vorgeschriebener Wert. Über die tatsächliche Lebensdauer der Birne sagt die Angabe auf der Packung aber nicht viel aus: So lassen die Hersteller ihre Birnen einerseits nicht vor dem Marktstart so lange brennen. Stattdessen werden viele Birnen gleichzeitig getestet. In diesem Testlauf muss ein gewisser Anteil der Birnen nach einer gewissen Zeit noch intakt sein und eine gewisse Resthelligkeit aufweisen.

    Andererseits besitzen LED-Birnen eine komplexe Transformator-Elektronik ähnlich dem Netzteil eines Computers oder Handys. Deren Lebensdauer schwankt stark mit den Betriebsbedingungen, etwa ob es in einer geschlossenen Lampe sehr warm wird oder ob viel Feuchtigkeit in der Luft ist wie etwa im Badezimmer. Fällt diese Transformator-Elektronik aus, ist natürlich auch die Birne hinüber. Kurzum: Die Lebensdauer gibt einen Hinweis auf die Haltbarkeit der Produktlinie, garantiert aber nicht, dass eine einzelne Birne wirklich so lange hält: Durch Alterung nimmt mit der Zeit die Leuchtkraft ab, zudem gibt es natürlich wie bei allen elektrischen Geräten vorzeitige Ausfälle. Unter optimalen Betriebsbedingungen kann eine LED-Birne aber sehr lange halten – wie übrigens auch schon die klassischen Glühbirnen.

    Die Farbwiedergabe ist essentiell!

    Zuguterletzt noch eine Angabe, die man nur selten auf LED-Lampen findet, obwohl sie essentiell wichtig ist: Den Farbwiedergabeindex CRI (Color Rendering Index)! Dessen Maximum beträgt 100Ra, was einer vollständig natürlichen Farbwiedergabe entspräche. Je mehr sich der CRI-Wert diesen 100Ra annähert, um so besser ist die Farbwiedergabe und damit die Lichtqualität des LED-Leuchtmittels. Klingt seltsam? Nun: Wenn bei Kunstlicht Eure Blumen nur noch gräulich wirken oder ein roter Pullover nicht mehr richtig rot aussieht, habt Ihr vermutlich LED-Leuchten mit schlechtem CRI-Wert.

    In der EU ist übrigens ein CRI-Wert von mindestens 80Ra vorgeschrieben. Empfindliche Zeitgenossen haben mit diesem Wert aber bereits ihre liebe Not und auch manche Digitalkamera mag bei diesem „unvollständigen“ Licht nicht richtig fokussieren. Wir empfehlen daher, beim Kauf darauf zu achten, dass der Farbwiedergabeindex möglichst hoch ist. Leider ist das nicht immer ersichtlich. Tendenziell verfügen aber teurere Birnen meist über einen besser CRI-Wert. Gut zu erkennen ist das übrigens bei IKEA: Wer hier die technischen Daten der (günstigen) Ryet-LEDs mit den teureren Ledare-Leuchten vergleicht, wird feststellen, dass Ryet einen CRI von 80 und Ledare einen von 90 hat. Die Ledare-Lampen sind also tendenziell die bessere Wahl.

    Vorab sublimes Flackern erkennen

    Übrigens gibt es viele LED-Glühbirnen, die unterschwellig, also außerhalb des sichtbaren Bereichs, flackern. Dadurch entsteht ein sogenannter Stroboskopeffekt, den man nicht bewusst wahrnimmt, der aber zum Beispiel müde macht oder Kopfschmerzen verursachen kann. Das ist vor allem bei den derzeit aufgrund ihres klassischen Designs beliebten Filament-Leuchten so. https://www.youtube.com/embed/xbW9J_HFsyo?feature=oembed

    Zum Glück gibt es einen Trick, um solche Flickerdinger vorab zu erkennen: Im Baumarkt oder Möbelhaus sind die Birnen zu Anschauungszwecken üblicherweise montiert. Nehmt Euer Smartphone, startet die Kamera-App und haltet die Linse ganz dicht vor das Leuchtmittel. Wenn Ihr durch das Bild wandernde Streifen seht, solltet Ihr vom Kauf der Birne Abstand nehmen.

    Quelle: https://www.tutonaut.de/worauf-ihr-beim-kauf-von-led-lampen-achten-muesst/

    Das Bundesamt für Strahlenschutz rät:

    bei Innenraum-Beleuchtung auf Blaulichtanteil achten

    Rund 73 Prozent der Haushalte nutzen aktuell LEDs als Innenraumbeleuchtung – nach dem Aus der Glühlampe und dem schrittweisen Verschwinden der Energiesparlampe ist ihr Marktanteil in den letzten zehn Jahren von 1,4 Prozent auf 61 Prozent gestiegen. Um mögliche Risiken für das Auge zu vermeiden, rät das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) dazu, bei künstlicher Beleuchtung auf den Blaulichtanteil zu achten. Ob und in welchem Umfang künstliche Lichtquellen zu Langzeitfolgen beitragen können, ist Gegenstand der Forschung.

    Bei LEDs entsteht das weiße Licht in den meisten Fällen aus einer Mischung von Blau und der Komplementärfarbe Gelb. „Gerade der energiereiche Teil des Lichtspektrums, zu dem die Farben Blau und Violett zählen, kann jedoch Schäden am Auge verursachen. Wichtig bei der Beleuchtung ist daher die Lichtfarbe, die unter anderem durch die Farbtemperatur beschrieben wird. Je wärmer das Licht, desto geringer der Blaulichtanteil“, betonte die Präsidentin des Bundesamts für Strahlenschutz, Inge Paulini.

    Blaulicht kann Schäden in der Netzhaut hervorrufen, die auf lange Sicht zu einer Einschränkung der Sehfähigkeit führen können. Darum gibt es in Normen für Leuchtmittel definierte Werte, die auch das Risiko für Schäden an der Netzhaut durch Blaulicht berücksichtigen. Im Rahmen der Produktsicherheit ist der Hersteller dazu verpflichtet abzusichern, dass bei bestimmungsgemäßen Gebrauch keine Schädigung der Verbraucher eintritt. Aus Vorsorgegründen sollte aber auf eine übermäßige Nutzung von Lichtquellen mit hohem Blaulichtanteil verzichtet werden.

    Das BfS gibt folgende Tipps für eine gute Beleuchtung:

    • Blaulichtanteil: Orientierung zur Einschätzung des Blaulichtanteils bietet die Farbtemperatur in Kelvin. Je geringer die Farbtemperatur, also je wärmer das Licht, desto niedriger der Blaulichtanteil. Farbtemperaturen unter 3.300 K bezeichnet man als Warmweiß, von 3.300 – 5.300 K als Neutralweiß und über 5.300 K als Tageslichtweiß oder Kaltweiß.

    • Sorgfalt im Kinderzimmer: Die Augenlinse von Kindern ist für kurzwelliges Licht durchlässiger. Bei ihnen kommt mehr energiereiches Licht an der Netzhaut an als bei Erwachsenen. Lampen sollten so angebracht sein, dass gerade kleine Kinder nicht direkt hineinsehen können. Vorsicht ist zudem geboten bei LED-bestücktem Kinderspielzeug.

    • Gute Beleuchtungspraxis: Was für Kinderzimmer gilt, gilt ähnlich für alle Wohnräume: Lampen sollten grundsätzlich so angebracht werden, dass man nicht direkt in das Leuchtmittel hineinsehen kann. Wandlampen und Tischlampen sollten zudem geringere Leuchtdichten aufweisen als Deckenlampen, weil bei ihnen häufiger eine direkte Sichtlinie besteht. Bei LED-Panels sollten die einzelnen LEDs zudem nicht als helle Punktquellen sichtbar sein.

    Die typische Advents- und Weihnachtsbeleuchtung ist übrigens unkritisch. Paulini betonte: „Da die für die übliche Weihnachtsbeleuchtung eingesetzten Lampen eine geringe Strahldichte aufweisen, besteht hier kein Anlass zur Sorge. Sie fallen in die geringste Risikogruppe, die unbedenklich ist für die Augen. Einer stimmungsvollen Advents- und Weihnachtsbeleuchtung steht daher nichts im Wege.“

    Bundesamt für Strahlenschutz:
    Das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) arbeitet für den Schutz des Menschen und der Umwelt vor Schäden durch Strahlung. Das BfS informiert die Bevölkerung und berät die Bundesregierung in allen Fragen des Strahlenschutzes. Die über 500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bewerten Strahlenrisiken, überwachen die Umweltradioaktivität, unterstützen aktiv im radiologischen Notfallschutz und nehmen hoheitliche Aufgaben wahr, darunter im medizinischen und beruflichen Strahlenschutz. Ultraviolette Strahlung und strahlenrelevante Aspekte der Digitalisierung und Energiewende sind weitere Arbeitsfelder. Als wissenschaftlich-technische Bundesoberbehörde betreibt das BfS Forschung und ist mit nationalen und internationalen Fachleuten vernetzt. Weitere Informationen unter www.bfs.de.

    Quelle: Pressemitteilung des Bundesamts für Strahlenschutz 30.11.2018

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