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Gebaute Lebensräume (Buchtipp)

    Bebauungspläne, einmal ausgeführt, können eine Strafe sein. Lebenslänglich. Für die, die damit leben müssen. Verbaut ist verbaut. Öde, Lärm, Angst der Eltern um ihre Kinder, gefährliche Geschwindigkeit, Isoliertheit, Unbehaustheit, Monotonie – das alles ist schnell festgelegt, aber kaum mehr zu beheben.
    Es geht aber auch anders: Auch freudiges Nachhausekommen, Spiele und Gespräche vor der Haustür, Platz für Gras und Bäume, Raum und Gestalt, Geborgenheit, Zuhause lassen sich planen. Das Planungselend wird eher größer, der Hunger nach Qualität auch.
    Dieter Wieland wirbt eindringlich für eine geschlossene Bauweise, die allen wichtigen menschlichen Bedürfnissen gerecht wird und einer Verwüstung der Landschaft entgegenwirkt. Wenn die Zeiten schlechter und die Ressourcen knapper werden, zählt Qualität um so mehr. Der Autor stellt mustergültige Beispiele dieser Bauweise aus Vergangenheit und der Gegenwart der 80er Jahre vor. Bis heute haben sie nichts an Vorbildwirkung verloren. Alter spielt bei Architektur und Städtebau keine Rolle. Das einzige, was zählt, ist Qualität.
    Der 1937 geborene Filmemacher Dieter Wieland ist durch seine Fernsehdokumentationen, Bücher und Ausstellungen einer der untergründig einflussreichsten Architekturkritiker unserer Zeit geworden. Besonders gilt das für sein berühmtes, in den 70er Jahres erstmals erschienenes Bauen und Bewahren auf dem Lande, ein Bausündenbuch zum Bessermachen, das immer noch beim deutschen Nationalkomitee für Denkmalschutz erhältlich ist.
    „Gebaute Lebensräume“ ist jetzt wieder erschienen bei Manuscriptum für 14,80 Euro.

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