Auf den ersten Blick haben Zäune nur eine trennende Funktion. Eigentum wird deutlich vom fremden Besitz abgegrenzt.
Wir können auf den Zaun an der Nachbargrenze verzichten, denn Eigentum bedeutet uns ja nichts, wir lieben uns doch alle, und es ist doch viel schöner, wenn die Landschaft nicht so verhackstückt wird, und überhaupt sind wir ja nicht solche Spießer wie die Meisten…
Fließende Übergänge also sind angesagt. Die Grenzen werden unkenntlich gemacht. Der Rasen läuft über alle Grenzen hinweg… Wenn der Nachbar nicht englischen Fußballrasen will und wir selber die Blümchenwiese. Man weiß ja, dass „da irgendwo“ die Grenze zum Nachbarn ist. Diesen „Irgendwo-Grenze-Bereich“ meidet man so weit möglich und signalisiert so dem Nachbarn, dass man sein Territorium respektiert, und auch der hält den sozialen Sicherheitsabstand ein. Schade um die ungenutzte Fläche!
Gegenvorschlag: Man baue an die Grundstücksgrenze einen Zaun, der so hoch und so ausgestaltet ist, dass man bequem die Arme darauf legen kann, während man mit dem Nachbarn schwatzt. Der Zaun, wenn er nicht zu offen ist, gibt ein Gefühl von Sicherheit, die hilft, dem Nachbarn näher zu kommen. So verbindet der Zaun, auch was nicht zusammmen passt.
Der Landschaft zuträglich wäre allerdings, dass diese eingezäunten Gartenflächen auf das absolut notwendige reduziert werden (siehe z.B. „das grüne Zimmer“) und die angrenzende Landschaft für alle öffentlich bleibt, für Igel, Kröten, Kinder und andere Lebewesen, die wirklich keine Zäune brauchen.