Das Trostberger Tagblatt hat über die ADAC-Aktion „Hallo Auto“ berichtet. Da sollten die Mädchen und Buben der 5. Klasse der Hauptschule unter der Regie einer Verkehrserzieherin die Situation der Autofahrer nachvollziehen, d.h. „mit den Augen eines Autofahrers unterwegs“ sein in der Garchinger Irmengardstraße. Auf der selben Seite berichtet das Trostberger Tagblatt, dass in der Irmengardstraße „kein Tempo 30 vor Schule“ eingerichtet werden darf. Da fällt mir ein:
Kinder brauchen Verkehrserziehung. Sie müssen lernen, wie man sich vor der unberechenbaren Naturgewalt Verkehr in Sicherheit bringen kann. Kinder müssen einfach Bescheid wissen über die Nöte von Autofahrern, die mit dem Führen eines Kraftfahrzeugs überfordert sind. Klar ist doch, dass bei Regen der Bremsweg verlängert und nicht die Geschwindigkeit verringert wird. Autofahrer sind da machtlos.
Kinder müssen Verständnis aufbringen für das triebgesteuerte Verhalten der Erwachsenen. Auch wenn es für ein vernunftbegabtes Kind nicht leicht nachzuvollziehen ist, welchen psychologischen Wert das Auto für einen erwachsenen Menschen hat. Die Kleinen ahnen ja noch nichts von Balzverhalten, Triebstau und Ersatzbefriedigung.
Gesunde Kinder sind das köstlichste Gut eines Volkes. Das sagt die bayerische Verfassung. Bei uns kann jedes Kind bedenkenlos auf der Straße spielen, sobald es einen Führerschein hat. In Garching vor der Hauptschule und anderswo.
Der ADAC als stärkste politische Kraft im Land tut ein gutes Werk mit seiner Erziehungsarbeit. Verständnis zu wecken für die Nöte und Bedürfnisse anderer Menschen – das ist für die Zukunft ein wichtiges Bildungsziel. Vielleicht wird sich mancher als Erwachsener noch daran erinnern.