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Bauen in der Gruppe spart Kosten

Eine Hausgruppe als Bauherrengemeinschaft zu errichten, kostet weniger als wenn jeder einzeln baut. Beim Bau einer Hausgruppe kann man mit einem Hausanschluss für Wasser, Gas, Strom und Telefon auskommen. Eine gemeinsame Heizungsanlage kostet weniger als mehrere kleine. Speicher für die Sonnenenergie sind umso wirkungsvoller, je größer das Volumen ist. Je mehr Leute sich zusammentun, desto besser wird der Wirkungsgrad und das Preis-Leistungs-Verhältnis. So spart man einmal bei den Baukosten und immer bei den Betriebskosten.

Eine Hausgruppe oder eine ganze Siedlung kann als Großbaustelle geplant, ausgeschrieben, organisiert und realisiert werden, aber dabei kann jeder sein eigener „Bauträger“ bleiben, so fließen keine Gelder über die Konten von Dritten, sondern nur direkt vom Bauherrn zu demjenigen, der die Leistung erbracht hat. Der Architekt des Bauherrn prüft vorher, ob die Rechnungen und die Leistungen der Handwerker in Ordnung sind und ist verantwortlich für einwandfreie Ausführung.

Die Bauherren können sich zu einer Eigentümergemeinschaft zusammentun oder als Genossenschaft Häuser und Boden gemeinsam besitzen. Sie lernen sich schon kennen, bevor die Parzellen aufgeteilt sind und planen gemeinsam, so dass es zu keinen Überraschungen oder Unstimmigkeiten unter späteren Nachbarn kommt.

Eigenleistungen der Bauherren werden in Gruppen organisiert. Bauherren können entweder direkt in die Kolonne der ausführenden Unternehmen eintreten. Oder es werden Teilleistungen parallel zu den Handwerkern in angeleiteter Gruppenselbsthilfe erbracht. Auch Bauherren ohne handwerkliche Erfahrungen können nach Anleitung einfache Arbeiten ausführen – nicht nur am eigenen Haus, sondern auch bei den Nachbarn. Alle Leistungen für die Nachbarhäuser werden natürlich auf die Kosten des eigenen Hauses angerechnet.

Wer gerade keine andere Beschäftigung hat, kann im Laufe eines Jahres zwei Drittel der Rohbaukosten seines eigenen Hauses durch eigene Arbeit abgelten. 4 oder 5 Personen können innerhalb eines Jahres ein schlüsselfertiges Eigenheim erarbeiten.

Den professionellen Handwerkern entgeht dadurch kein Gewinn – im Gegenteil: Diese Häuser würden ja ohne die Eigenleistungen nicht zu 100% von Handwerksbetrieben errichtet, sondern gar nicht. Da es sich um verdichtetes Bauen handelt, werden auf der gleichen Siedlungsfläche bis zu doppelt soviele Häuser gebaut, wie in der typischen Streusiedlung. Das heißt auch doppeltes Bauvolumen für die örtliche Wirtschaft.