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Neue Studie über regionale Klimaänderungen im Osten der USA

    Moskitos schwirren durch New York und übertragen tropische Krankheiten. Die Fischkutter kommen leer in die Häfen der US-amerikanischen Ostküste, weil die Fische in kältere Gefilde abgewandert sind. Ob diese Vorstellungen Horrorvisionen sind und inwieweit die Menschen einem Klimawandel entgegensteuern können, untersucht die am 27. März erschienene Regional-Studie über die möglichen Effekte einer Klimaänderung in der Atlantik-Küstenregion der USA der Penn State University.

    Die Forscher unterschiedlicher Institutionen untersuchten Zusammenhänge zwischen Klimaänderungen, ökonomischen und sozialen Konsequenzen, menschlichen Aktivitäten sowie möglichen Gegenmaßnahmen in dem Gebiet, in dem 35 Millionen Menschen leben. Diese Untersuchung ist eine von 19 ähnlichen regionalen Studien in den USA.

    Zunächst untersuchten die Wissenschaftler, welche Veränderungen in dem Gebiet, das sich von New York bis zum District of Columbia erstreckt, wahrscheinlich sind. Für sicher halten sie, dass Tabakanbau einen negativen Effekt auf die Klimaentwicklung haben wird. Mit Feldern voller Sojabohnen und wahrscheinlich auch Mais und Obstbäumen können die Landwirte entgegenwirken. Auswirkungen der Klimaveränderung seien die fortschreitende Erosion der Atlantikküsten in dem untersuchten Bereich und eine Zunahme der Belastung durch wärmere Temperaturen.

    Weniger sicher sind sich die amerikanischen Forscher über die Auswirkungen des Klimawechsels auf Fauna und Flora. Sie halten aber ein besseres Gedeihen der Wälder für möglich. Durch das wärmere Wetter würden an die Ostküste aber auch exotische Tierarten kommen und tropische Krankheiten zunehmen. Wahrscheinlich werde auch das Frischwasser knapp. Die Landwirtschaft sauge die Nährstoffe aus dem Boden und die Kaltwasserfische wanderten aus. Dafür würden andere Fischarten zuwandern.

    Schlechte Aussichten. Deshalb formulierten die Forscher in ihrem Bericht auch gleich Gegenmaßnahmen. Das Wasser spielt dabei eine zentrale Rolle: Steigende Wasserstände kosteten wahrscheinlich Land und Infrastruktur, also fordert der Bericht eine frühzeitige Vorbereitung auf solche Zustände. Höhere Wasserpreise sollten die Nutzung effizienter machen. Auch die Förster könnten mit anpacken: mit dem Pflanzen von Pinien-, Eichen- und Hickorywäldern. Dabei sollten sie auch auf den Schnitt achten, um Wind-, Eis- und Feuerschäden zu begrenzen.

    Viele Daten und Zusammenhänge zwischen dem Klima, dem Wetter, den ökologischen Veränderungen und der Gesundheit des Menschen seien noch nicht genügend verstanden. Bis zum nächsten Bericht nahmen die Forscher sich vor, meteorologische Phänomene und deren Zusammenspiel mit Wäldern, Landwirtschaft, Wasserwirtschaft und anderen Lebensbereichen besser zu erforschen und zu verstehen.

    Quelle: Cornelia Pretzer und Penn State University

    in Bild der Wissenschaft – Meldung vom 30.3.2000

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